Gewässer
Neben den fünf Bächen, die in Feucht und Moosbach fließen, gibt es die Krugsweiher. An allen Gewässern können Spazierende jede Menge interessante Beobachtungen machen!
Krugsweiher
Mittlerweile sind sie ein besonders wertvoller Naherholungsraum für die Feuchter Bürgerinnen und Bürger. Bis 1994 waren die Krugsweiher intensiv genutzte Fischweiher. 1995 hat die Deutsche Bahn diese Weiher als Ausgleichsfläche für die ICE Trasse Nürnberg – Ingolstadt gekauft und renaturiert. Bei einer Renaturierung stellt man Lebensräume wieder her und wandelt monotone Landschaften in lebendige Biotope um. Aus neun sehr kleinen Weihern wurden sechs größere Weiher geformt. Vorher hatten die Krugsweiher eine Wassertiefe von ca. 50 cm bis 70 cm. Jetzt haben sie sowohl Flachwasser- als auch Tiefwasserzonen. Die Uferböschungen wurden abgeflacht und die Dämme naturnah begrünt.
2010 hat sie der Markt Feucht übernommen. Seitdem pflegt das Bauamt die Krugsweiher nach ökologischen Gesichtspunkten in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde im Nürnberger Land. Zu dieser Pflege gehören die jährliche Abfischung jeweils eines Weihers und die Entschlammung. Abgefischt wird, damit Karpfen, Hechte und Zander reduziert werden und sich dann auch gefährdete Arten im Wasser entwickeln können.
So konnten sich hier in den letzten Jahren über 40 Arten der Roten Liste ansiedeln. Und das sind nicht nur Vögel, wie zum Beispiel der Eisvogel, sondern unter anderem auch die Prachtlibelle, der Teichmolch, Wasservegetation und verschiedene Seggen-Arten. Rund um die Weiher informieren Naturlehrtafeln sowohl über die verschiedenen Lebensformen wie Amphibien, Fledermäuse und Libellen als auch über Pflanzen und Vegetation. Die Weiher sind von Wanderwegen und Ruhebänken umgeben. Die Wandertour des Marktes Feucht ist im Flyer Wandern rund um die Krugsweiher und den Jägersee (PDF-Dokument, 1,72 MB) beschrieben.
Nach und nach müssen die Weiher entschlammt werden, da sie sonst verlanden und ihre Funktion verlieren. Hierbei hat sich der Markt Feucht für eine sehr nachhaltige und naturschonende Methode entschieden. Dabei werden Belüftungsschläuche in den Weiher verlegt. Durch die Belüftung werden die anaeroben Zonen des Schlamms mit Sauerstoff angereichert, so dass sich der Faulschlamm reduziert. In Weiher Nummer 5 wurde 2018 erstmals diese Entschlammung eingebaut und der Erfolg des Schlammabbaus gemessen. Die Schlammdicke hat sich in diesem Weiher folgendermaßen reduziert: von 48 cm bis 90 cm Stärke auf 32 cm bis 58 cm. Diese Reduktion ist ein solcher Erfolg, dass die Anlage für die anderen Weiher weiter verwendet wird.
Auf dieser Seite sehen Sie Fotos zum Lebensraum Krugsweiher.
Film über die Krugsweiher (LfU Bayern)
Im Film wird erklärt, welche Herausforderung es für den Markt Feucht war, die Krugsweiher von Fischzuchtweihern in naturnahe Weiher umzugestalten: den Marktgemeinderat und die Bevölkerung für das Konzept und alles, was dazu gehört, zu begeistern und den Aufwand in der Gemeindeverwaltung zu stemmen. Und er zeigt das positive Ergebnis der Mühen. Über 40 Arten der Roten Liste haben sich hier angesiedelt, Jung und Alt nutzen die Ausgleichsflächen zum Spazierengehen und als Naturerlebnis.
Bäche
In Feucht fließen der Gauchsbach, das Lechle und der Schwarzwassergraben. In Moosbach gibt es den Hennertsmühlgraben und den Ebenbach. Alle fünf sind Gewässer III. Ordnung.
Gewässer werden grundsätzlich in drei Gruppen eingeteilt. Grundlage dafür ist das Bayerische Wassergesetz. Bei der Einstufung kommt es darauf an, welche wasserwirtschaftliche Bedeutung ein Gewässer hat, also zum Beispiel, ob und wie es genutzt wird oder wie groß es ist. Gewässer III. Ordnung sind in der Regel kleinere Gewässer in einem engen räumlichen Bezug. Für ihren Unterhalt sind die Kommunen zuständig. Um den Ausbau und Unterhalt der oben genannten Bäche kümmert sich also der Markt Feucht.
Im Jahr 2001 hat der Markt Feucht in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Nürnberg und der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Nürnberger Land ein Entwicklungskonzept für den Gauchsbach und den gesamten Talraum erstellt. Ziel des Konzeptes war, den Gauchsbach ökologisch aufzuwerten und gleichzeitig einen attraktiven Naherholungsraum zu schaffen.
Dazu wurde der Gauchsbach zwischen der Industriestraße und der Friedrich-Ebert-Straße renaturiert, also wieder in seine natürliche Form gebracht. Gleichzeitig wurde ein Geh- und Radweg angelegt, damit man den Talraum hautnah erleben kann. - Ein Vorzeigeprojekt auch für das Bayerische Landesamt für Umwelt: Renaturierung des Gauchsbachs.
Ergänzt wird der Naherholungsbereich durch einen Naturlehrpfad, der sich im Moment in der Umsetzung befindet. Teile davon, zum Beispiel der Vogellehrpfad, stehen schon.
Ein Sandfang an der Industriestraße, ein Wasserspielplatz am Raiffeisensteg und ein Matschplatz bieten Kindern die Möglichkeit, das Element Wasser hautnah zu erleben.
Die Renaturierung des Gauchsbaches bietet auch einen größeren Schutz gegen Hochwasser. So wurde zum Beispiel vor der Unterführung Friedrich-Ebert-Straße ein zusätzlicher Retentionsraum (das ist eine Überflutungsfläche) angelegt.
Mit der Renaturierung wurden auch ökologisch besonders wertvolle Flächen geschaffen, sogenannte Ausgleichsflächen. Eine davon ist die Streuobstwiese an der Talstraße. Hier hat der Verein für Gartenbau- und Landespflege Feucht e.V. alte Obstsorten gepflanzt, die er auch pflegt.
Im Zentrum zwischen dem Sparkassenplatz und dem Parkplatz an der Reichswaldhalle verläuft der Gauchsbach übrigens unter dem Gehweg und der Straße. Blaue LED-Lichtpunkte markieren seinen Verlauf in diesem Bereich. Vor dem Umbau floß der Bach offen zwischen den Häusern.