Was ist ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK)?
Hinter dem etwas sperrigen Begriff „ISEK“ steckt eine wichtige Sache, die jeder Mensch, der in Feucht wohnt, kennen sollte. Denn beim ISEK geht es um die Zukunft des Ortes und damit in erster Linie um die Bewohner. Wie soll der Markt Feucht im Jahr 2030 aussehen? Mit dieser Frage beschäftigten sich der Marktgemeinderat und die Marktverwaltung 2019 und 2020 sehr intensiv. Dazu wurde der Prozess in Gang gebracht, der sich „Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept“ (ISEK) nennt. Bei einem solchen ISEK geht es um einen Planungsprozess, mit dem man für die Zukunft der Gemeinde ein Gesamtkonzept für alle Bereiche des Lebens (Handel, Wohnen, Arbeiten, Tourismus…) erarbeitet. Dabei wird auch die Bürgerschaft mit einbezogen, zum Beispiel durch Umfragen oder Zukunftskonferenzen.
Entwicklungskonzepte mit integrierten Handlungsansätzen sind zentrale Instrumente der Städtebauförderung. Da es sich bei dem ISEK um einen Prozess handelt, wird der Erfolg erst durch eine regelmäßige Evaluierung, also durch eine sach- und fachgerechte Untersuchung und Bewertung, garantiert. Das Konzept ist nicht als abschließende Planung zu verstehen, sondern sollte beständig ergänzt und fortgeschrieben werden. Der Marktgemeinderat kann das ISEK je nach Bedarf alle 2 bis 3 Jahre an veränderte Rahmenbedingungen anpassen und weiterführen.
Erste Umsetzungsmaßnahmen
Umsetzung des Konzeptes
Am 17. November 2020 wurde im Marktgemeinderat das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK) beschlossen. Annähernd zwei Jahre hatten sich die Bürgerschaft, die Verwaltung und die politischen Vertreter in der Marktgemeinde mit der Frage beschäftigt, wie der Markt Feucht im Jahr 2030 aussehen sollte.
Als wichtigste Entwicklungsziele wurden formuliert:
- Feucht ist ein attraktiver nahturnaher Wohnstandort für alle
- Feucht ist (ein regional bekannter, lebendiger) Markt und
- Feucht vereinigt Tradition und Zukunft
Zu den einzelnen Zielen wurden Handlungsfelder und darunter wieder eine Vielzahl von Maßnahmen entwickelt, die man nun Stück für Stück angehen will.
Folgende nächste Schritte sind vorgesehen:
Vorbereitende Untersuchungen (VU)
Für einige der im ISEK aufgezeigten möglichen Erweiterungsbereiche des vorhandenen Sanierungsgebietes werden in Kürze sogenannte Vorbereitende Untersuchungen (VU) eingeleitet.
Ziele dabei sind:
- Zum einen soll im bisherigen Sanierungsgebiet die Sanierung fortgeschrieben werden mit einer näheren Untersuchung der räumlichen Schwerpunktbereiche lt. ISEK (Umfeld Rathaus, Umfeld Reichswaldhalle und Sailerareal, Umfeld Museen),
- zum anderen soll ein räumlicher Schwerpunktbereich lt. ISEK – das Wohngebiet zwischen Pfinzingstraße / Friedrich-Ebert-Straße – in das Sanierungsgebiet aufgenommen werden.
Die Bürgerinnen und Bürger Feuchts, die innerhalb dieser Untersuchungsbereiche leben oder hier Eigentum besitzen, werden im Rahmen dieser VU beteiligt.
Stadtsanierung bietet allgemeine Vorteile für die Bewohner – durch Modernisierung, Erhaltung und die Anpassung des Stadtraumes an sich wandelnde Bedürfnisse.
Zusätzlich können durch Stadtsanierung auch Vorteile für die einzelnen Immobilieneigentümer generiert werden:
Innenentwicklung
Eine wichtige Aufgabe des Marktes Feucht ist das Gebot „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ in Verbindung mit dem staatlichen Ziel des Flächensparens.
Vor jeglicher baulichen Entwicklung außerhalb bebauter Ortslagen ist deshalb aufzuzeigen, welche Innenentwicklungspotentiale im Siedlungsbereich vorhanden sind und es ist eine Strategie darzulegen, welche Maßnahmen unternommen wurden, um diese Flächen im Sinne einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung zu mobilisieren.
Weiterhin kommt in Feucht hinzu, dass eine Außenentwicklung nur noch sehr begrenzt möglich ist, da hierfür naturschutzfachlich schützenswerte Bereiche, Wald oder andere Grünräume dezimiert werden müssten. Aus diesem Grund ist die Mobilisierung der vorhandenen Potentiale der Innenentwicklung in Feucht besonders wichtig, um auch zukünftig Bewohnern (alternativen) Wohnraum anbieten zu können.
Deshalb gilt es im Sinne der Entwicklung des Marktes Feucht ein transparentes Flächenmanagement für die Innenentwicklung in enger Zusammenarbeit mit den Bürgern und für die Bürger einzurichten.
Im ISEK ist hierzu unter dem Entwicklungsziel A – Feucht ist attraktiver naturnaher Wohnstandort für alle – als eine der Maßnahmen (A 1.7) genannt, dass vorhandene Flächenpotentiale und Leerstände mobilisiert werden sollen.
Als 1. Schritt werden hierzu die nicht oder nur gering bebauten Grundstücke und (potentiellen) Leerstände im Ort aufgenommen.
Die Eigentümer von bislang nicht bebauten Grundstücken oder (potentiellen) Leerständen werden deshalb von der Marktgemeinde Feucht angeschrieben und zu den weiteren Entwicklungsabsichten ihrer Grundstücksflächen befragt.