Zu Ostern Falken-Eier im Turmnest von Feucht
icon.crdate18.03.2024
Es gibt wieder dramatische Neuigkeiten aus dem Feuchter Falkennest hoch oben im Kirchturm von Herz Jesu. Seit der letzten Brutsaison ist viel passiert. Mit dem Wanderfalken-Männchen Georg wird es in Feucht nicht langweilig…
Es gibt wieder dramatische Neuigkeiten aus dem Feuchter Falkennest hoch oben im Kirchturm von Herz Jesu. Seit der letzten Brutsaison ist viel passiert. Mit dem Wanderfalken-Männchen Georg wird es in Feucht nicht langweilig…
Wanderfalke Georg hat mit Frieda wieder eine neue Partnerin an seiner Seite. Ungewöhnlich, denn normalerweise bleiben Wanderfalken viele Jahre lang, meist sogar bis zum Lebensende an ihrem Brutort zusammen. Frieda aber ist inzwischen Georgs dritte Partnerin. Nach Margaretes Unfall und Rehabilitation hatte er schon sein erstes Falkenweibchen nicht mehr wiederangenommen, sondern mit Xenia seinen nächsten Nachwuchs großgezogen. Doch auch Xenia ist verunglückt – im vergangenen Dezember war sie nach einem Beutefang gegen eine Scheibe geflogen und hatte sich danach erst einmal zurückgezogen. Als sie sich offenbar aber wieder erholt hatte, buhlten bereits drei weitere Falkinnen um Georgs Gunst, darunter auch ein unreifes Jungweibchen aus Nürnbergs Kaiserburg. Die spannenden Luftkämpfe über Feucht endeten schließlich im „Ja“ zueinander von Georg und Frieda, einer unberingten, wilden Falkin.
Am 17. März schließlich legte Frieda ihr erstes Ei im Feuchter Falkennest. Ob bis Ostern sogar vier Eier im Nest sind? Die Feuchter Live-Webcam im Falkennest lässt in Echtzeit ganz Feucht, ja sogar die ganze Welt am Legen, Brüten und Aufziehen der heimischen Falkengenerationen teilhaben.
Terzel Georg stammt von Schloss Ratibor in Roth, wo er im Frühjahr 2017 geschlüpft ist. 2019 ließ er sich im neuen Falkennest von Feucht nieder und bekam mit der fünf Jahre älteren Margarete aus Sulzdorf bei Schwäbisch-Hall seinen ersten Nachwuchs. Woher seine zweite Partnerin Xenia stammte, ist unbekannt, denn auch sie hatte keinen Ring am Bein, so wie Frieda jetzt. Ihre Namen verdanken diese Falkendamen daher dem fürsorglichen Horstbetreuer Peter Kanis und dem verantwortlichen Artenschützer Sebastian Haas von der Ortsgruppe Feucht des Bund Naturschutz.
Mit dem sicheren Nistplatz für die Wanderfalken im Kirchturm leistet der Markt Feucht zusammen mit der Katholischen Kirche Herz Jesu einen wertvollen Beitrag zum Schutz des schnellsten Vogels der Welt, der im Sturzflug auf über 300 Stundenkilometer kommen kann. Darüber hinaus bringt die Falkenkamera Mensch und Tier sanft zusammen, sensibilisiert für die faszinierende Vogelart und trägt mit dem Beobachtungswissen zur Weiterbildung bei. Da die Falken außerdem natürliche Feinde von Tauben sind, wird deren Population wiederum durch die Ansiedlung der Falken in Feucht reduziert.
Auch im Turm der Evangelischen Kirche Sankt Jakob sind Falken beheimatet. Hier leben die Feuchter Turmfalken – allerdings ohne Live-Webcam.